Homepage Stefan Krauß
Modellbahn

Loks und Wagen

Ein großer Teil der Modellbahner ist Sammler (machmal spöttisch als Vitrinenbahner oder Schachtelbahner bezeichnet). Dabei werden in erster Linie Loks, teilweise auch Wagen und ganze Züge gesammelt. Schon aus finanziellen Gründen ist dies aber eher ein Hobby für Erwachsene. Allerdings muss man kein Sammler sein, um den Wunsch nach ein paar weiteren Loks und Wagen aufkeimen zu lassen ...

Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Für den Anfang reichen aber ein, besser zwei bis drei Loks und einige passende Wagen. Meiner Erfahrung nach ist es für ein abwechselungsreiches und interessantes Spiel nicht unbedingt notwendig, viele verschiedene Loks und Wagen zu besitzen. Fahren kann man schließlich meist sowieso nur mit einem oder zwei Zügen gleichzeitig.

Funktionsmodell Kran

Gerade für Kinder sind natürlich Modelle mit digital gesteuerten Funktionen äußerst interessant. Allerdings sind gerade diese Modelle meist sehr teuer und auch empfindlich. Der im Bild gezeigte Kran von Märklin ist eine löbliche Ausnahme - schon für nur rund 100 Euro bekommt man ein tolles Funktionsmodell. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass sich das Spiel mit solchen Modellen vom üblichen Spielzeug unterscheidet. Die langsamen Bewegungen und der kleine Maßstab fordern ihren Tribut - auf den sich Kinder aber durchaus einlassen können.

Erlaubt ist ansonsten, was gefällt - auch wenn das "ernsthafte" Modellbahner sicher nicht so sehen. Auf einer Spielbahn dürfen ICE-Züge neben einer Dampflok fahren, E-Loks ohne Oberleitung verkehren und Plattformwagen von einer modernen Diesellok gezogen werden. Auch müssen die eingesetzten Loks und Wagen nicht unbedingt einem realen Vorbild folgen. Ein Beispiel dafür ist die Feuerwehrlok (eine V100 mit der Aufschrift "Feuerwehr" aus einer Startpackung), die sich bei vielen Kindern großer Beliebtheit erfreut.

Die meisten Hersteller unterteilen ihr Sortiment mehr oder weniger explizit in Hobby- und Profi-Material. Loks und Wagen aus dem Hobby-Programm sind meist etwas vereinfacht (weniger Details, weniger Anbauteile), dafür aber robuster und deutlich billiger. Es gab auch einen Versuch (von Roco) mit extrem vereinfachten, fast nur noch stilisiert dargestellten Loks. Trotz sehr attraktiver Preise kamen diese bei der jugendlichen Kundschaft aber wohl nicht an; das Programm wurde nach kurzer Zeit wieder eingestellt.

Loks und Wagen aus dem Hobby-Programm sind zum Spielen gemacht und eine gute Wahl. Aber selbstverständlich kann man auch mit den teureren Modellen spielen, der Übergang ist fließend. Märklin fährt eine recht spielfreundliche Produktstrategie, die meisten Modelle sind nicht zu empfindlich und recht gut bespielbar. Bei anderen Herstellern muss man da etwas genauer hinsehen. Manche Modelle sind zwar wunderschön anzusehen, aber sehr empfindlich. Selbst als Erwachsener muss man höllisch aufpassen, um keine Anbauteile abzubrechen. Für Kinder sollte man von solchen Modellen mit vielen feinen Plastikanbauteilen lieber die Finger lassen.